Bg Pattran

Bericht zum VfR Fasching 2016

  1. Veranstaltungen
  2. -
    1. Fasching
    2. -
      1. Bericht zum VfR Fasching 2016

VfR-Faschingsvergnügen begeisterte mit närrischer Pay-TV Show

aus Butzbacher Zeitung „Lokales Kernstadt“ Januar 2016

Und erneut haben Butzbachs närrische Fußballer mit tollen Ideen, viel Herzblut, Fleiß und einer absolut gelungenen Präsentation zum Motto „Zur Primetime hier im Pay-TV – so was gab`s beim VfR noch nie“ den Drahtseilakt zwischen klassischem Karneval und moderner Unterhaltungsshow gemeistert. Ein bunt gemischtes Programm von etwa drei Stunden hielt die kostümierte Narrenschar bei Laune an den bestens besetzten Tischreihen im Parkett des großen Saales im Bürgerhaus, wo die die exzellenten Darbietungen auf der einmal mehr von Harry Weimar und Team professionell wie dekorativ gestalteten Bühne mit reichlich Applaus belohnt wurden. Ausnahmslos begeisternde Tanzformationen, Männerballett in Strumpfhosen, Comedy zum schmunzeln und nachdenken, toller Livegesang und bemerkenswert erstmals wieder ein bravouröser Vortrag der literarischen Fassenacht im Programm. Vom geballten Frohsinn bis zur rockigen Dance-Session – das gefiel dem überwiegend jüngeren Publikum so es mal in Teilen die Blicke vom Smartphone in Richtung Bühnengeschehen lenkte. Aber auch einigen hundert Butzbacher Senioren, die bereits am Freitag den närrischen VfR erleben durften, hatte es Spaß gemacht und trotz einiger „Generalprobehänger“ war man voll des Lobes gewesen.

Um es nochmals zu betonen: Das über Jahrzehnte erfolgreich familiär geprägte Fußballer-Wintervergnügen will ja keine rein traditionelle Fremdensitzung mehr sein, sondern ein zuweilen verrücktes Spektakel im karnevalistischen Gewand. Disc-Jockey Thorsten Löhwing und Stimmungsmacher Carsten begleiteten anstelle einer Kapelle musikalisch durch das Programm, ließen das Auditorium tüchtig schunkeln und sorgten nach dem Finale für eine prall gefüllte Tanzfläche und Partyspaß pur im Saal wo auch die urige „Freakstore-Sektbar“ neu ihren Platz hatte – betrieben von den befreundeten Sankt Gottfried-Karnevalisten.

Zu seiner makellosen Premiere als VfR-Sitzungspräsident am Samstagabend hatte sich Bernd Hoffmeister in schickes silbrig glänzendes Pailletten-Outfit geworfen und sein Elferrat gab cool die „Blues Brothers“. Als besondere VIP-Narrhallesen begrüßte der Sitzungspräsident sogleich Bürgermeister Michael Merle nebst Stadtrat Michael Schröder und den VfR-Stammgästen Andreas und

Stephanie Becker-Bösch.

Die Gesangstruppe „Don Kanaken“ eröffnete den Bühnenreigen mit dem VfR-Lied und schon war Stimmung im Saal – das Pay-TV Narrenschiff nahm Fahrt auf.

Die VfR-Garde in klassischen schwarz-weißen Kostümen setzte wieder hohe Maßstäbe und begann den tänzerischen Reigen. Eine tolle Leistung, spritzig und mitreißend – ein voller Erfolg für die feschen jungen Damen unter Leitung von Julia Waschkowitz.

Viel nackte Haut und ihre durchtrainierten Körper zeigten vier gestandene VfR-Akteure als „Schoppendales“ mit einer Art „Handtuchtanz“. Sie hatten sich da schon etwas gewagt zu früher Stunde – die verhinderten Stripteasetänzer Stephan Mulch, Oliver Waschkowitz, Michael Schulz und Markus Klopsch, die von Christine Mulch im geschickten Umgang mit dem verhüllenden Tuch unterrichtet wurden.

Die allerkleinsten Aktiven sind die 19 VfR-Tanzmäuse und die kamen in diesem Jahr brandaktuell daher. Die Jungs ganz auf „Star Wars“ ausgerichtet als düstere 2nd Skin Darth Vader oder Blue Clone-Trooper samt Laserschwert. Und die Mädchen – die hielten im Bibi Blocksberg Hexenkostüm dagegen. Eine prima Idee und so wurde die Rasselbande für ihren Tanz frenetisch gefeiert, was die beiden geduldigen Trainerinnen Oxana Kühnen und Mira Weimar auch 2016 natürlich freute.

„Giovannis Pizzadienst“ alias Christine Mulch zeigte dem sichtlich genervten Telefon-Bestellkunden (Markus Klopsch), wie weit der Bürger schon dank digitaler Medien gefährlich „durchsichtig“ geworden ist. „Sie wollen eine Pizza mit Schinken und Salami – das geht nicht wenn ich Ihren letzten Gesundheitscheck sehe“ – ein unangenehmes Alltagsthema humoristisch locker wie hintersinnig verpackt auf die VfR-Bühne gebracht – toll.

Eine weitere Premiere bei Butzbachs Fußballern kam mit Julia Waschkowitz zu Ehren. Als Tanzmariechen zeigte sie einen fulminanten Soloauftritt – kraftvoll, flott und doch hübsch anzusehen diese Darbietung mit Hoffnung auf mehr in der Kampagne 2017.

Als VfR-Duo „Tipp & Tapp“ resümierten die Vereinsgranden Stephan Mulch und Matthias Hesse mit musikalischer Begleitung am Flügel durch Nico Goller in gereimten Versen über die Skandale der FIFA (…Blatter, der senile Depp) und beim DFB mit den unglaubwürdigen Erinnerungsverlusten von Ex-Präsident Niersbach und Jahrhundertidol Franz Beckenbauer zur angeblich gekauften Traum-WM in Deutschland. Und das enorme Losglück zur EM in Frankreich: „Ob da „Kaiser Franz“ im Lostopf saß?“ Aber auch über unvollendete Butzbacher Eisenbahnschutzwände im Zeichen völliger fachlicher Unfähigkeit gab es kritische Worte und auch zum ewigen Nachbarstreit beim Thema Schrenzerstadion samt einer ohnmächtigen Stadtverwaltung. Tip & Tap, dass war wieder Top inklusive Sprachkurs für Butzbachs Gastronomie, in der die Gäste neben italienisch, griechisch und türkisch im „Stern“ nun auch chinesisch zum bestellen benötigen – bitte künftig mehr davon vom Ghostwriter.

Der zweite, große Auftritt der VfR-Männergesangsgruppe „Don Kanaken“ am Abend mit einer Neuauflage des „Musikantenstadl“ – immer ein Höhepunkt und stets mit neuen Ideen, wie man bekannte Hits mit neuen Texten faschingsgerecht veredeln kann. Sie brauchen nur wenige Akkorde und schon feiert das Publikum auf Teufel komm raus Toll, was „Teamchef“ Thomas Schubbert, Gitarrist Paul Sonntag, Matthias Hesse, Thorsten Löhwing, Maik Hümmer, Michael und Oli Waschkowitz da einmal mehr mit „Gloria“ oder „Fliege mit mir in den Himmel“ ablieferten inklusive einem Hauch lokaler Politikschelte – Stimmung pur.

Die Formation „Revolution“ in märchenhaften Kostümen zu „Alice im Wunderland“ – ein traumhaft schöner Auftritt und tänzerischen Höchstleistungen zu rockig poppigen Rhythmen. Ein Hingucker und das im nicht enden wollenden Beifall. Großartig was Julia Waschkowitz da mit den Damen seit letztem Sommer so erfolgreich einstudiert hatte.

Constantin Jantos hat die literarische Fassenacht von seinem Vater mit in die Wiege gelegt bekommen – als Forscher alltäglicher Gegebenheiten brillierte er in der Bütt und auch daneben beim frenetisch vom Publikum gefeierten Erklären zum Erwerb des Paternoster-Fahrstuhlführerschein mit seine humorvollen Anmerkungen. Der erwartete Irrsinn beim Besuch einer Behörde, die Vielfalt des Mobbings unliebsamer Mitarbeiter und der Wahnsinn der Ausmaße digitaler Vernetzung bis zum Milchbestand im Kühlschrank – exzellente Unterhaltung non stopp mit dem närrischen Verhaltensforscher aus den Sankt Gottfried Reihen.

Fesche Madeln und Burschen legten einen zünftigen Schuhplattler hin bis ein US-Girl den American Way of Dance propagierte. Ob Line-Dance zu „Cotton Eye Joe“ oder Girls in „Stars und Stripes-Outfit“ zu „New York, New York“, die Gruppe „Untouchables“ zeigte einen gigantischen Auftritt mit und ohne Hula Hoop-Reifen – ganz großes Kino war das. Prächtige Kostüme und eine beeindruckende ausdrucksstarke Choreografie – da konnte man einfach nur zuschauen und genießen. Tosender Applaus für diese Tanzformation mitsamt Trainerin Melisa Kißler, die selber über die Bühne wirbelte.

Weniger Tanz als in all den Jahren zuvor, dafür mehr Spaß mit dem VfR-Männerballett unter Leitung von Christine Mulch. Im Wechsel mit schwarzen Strumpfhosen und langen weißen Unterhosen bekleidet die Versuche synchroner Bewegungsabläufe – Situationskomik halt und irgendwie kam das im Saal sehr gut an – Zugabe für eine wohl zündende Idee.

Im großen Playback-Showblock gaben sich ein Stelldichein mit ihren Hits Nena, Beatrice Egli, Britney Spears, die Spice Girls, die Backstreet Boys und ein Duo aus Dirty Dancing. Schlag auf Schlag beste Mimik und tolle Musik – eine furiose Überleitung zum großen Finale mit allen Aktiven des Abends.

Der Dank des Sitzungspräsidenten gehörte allen Mitwirkenden vor, auf und hinter der Bühne, den Narren der Sankt Gottfriedgemeinde für den Einlassdienst und die Sektbarbesetzung, Hausmeister Rudi Hofmann in seiner letzten Saison vor der Rente, der Kamera- und Lichttechnik und der Feuerwehr für die Brandsicherung. Bevor es in eine lange Nacht ging versicherte Bernd Hoffmeister den Gästen: Nächstes Jahr sind wir wieder da mit einem neuen VfR-Faschingsvergnügen 2017.

—hwp—

Hartmut Preuß –hwp-

35510 Butzbach, den 24.01.2016